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Alles ganz korrekt. : Jedermann hat sich glänzend
geführt! glänzend!9 : Sie müssen9 , sagte er aufgeregt,
: sofort beim Direktor vorsprechen. Er wartet schon!9
Ich durchschaute nicht sogleich, welche Bewandtnis es
mit jenem Schiffbruch wirklich hatte. Ich glaube, es jetzt
zu wissen, doch ich bin mir nicht sicher keineswegs
sicher. Freilich war die Sache wenn ich es mir recht
überlege gar zu albern, als daß es dabei hätte mit rechten
Dingen zugehen können. Dennoch & Im ersten
Augenblick stellte sie sich mir einfach als ein infames
Mißgeschick dar. Der Dampfer war gesunken. In
plötzlicher Eile waren sie zwei Tage zuvor, mit dem
Direktor an Bord, unter dem Kommando irgendeines
hergelaufenen Schiffers den Fluß hinaufgefahren, und ehe
sie drei Stunden unterwegs gewesen, hatten sie auch schon
den Boden des Schiffes auf dem steinigen Grund des
Flusses aufgerissen, und so war der Dampfer dicht am
Südufer gesunken. Ich fragte mich, was ich dort eigentlich
sollte, jetzt, da mein Schiff verloren war. Tatsächlich hatte
ich aber alle Hände voll zu tun, mein Schiff aus dem Fluß
zu ziehen. Ich mußte mich gleich am nächsten Tag
daranmachen. Dies und die Reparaturarbeiten nahmen,
nachdem erst einmal die Ersatzteile herbeigeschafft waren,
mehrere Monate in Anspruch.
Meine erste Unterredung mit dem Direktor war
merkwürdig.
Er bot mir keinen Stuhl an nach meinem zwanzig Meilen
langen Fußmarsch an jenem Morgen. Seine Hautfarbe, die
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Züge seines Gesichts, sein Benehmen und seine Stimme
hatten etwas Vulgäres. Er war von mittlerer Größe und
normalem Wuchs.
Vielleicht sahen seine Augen, die vom gewöhnlichsten
Blau waren, bemerkenswert kühl drein, und er verstand es
zweifellos, seinen Blick so schneidend und schwer wie
eine Axt auf einen herabfallen zu lassen. Doch selbst
damals schien der Rest seiner Person diese Absicht zu
widerlegen. Sonst gab es da nur noch einen
unbestimmbaren, leisen Zug um seine Lippen, etwas
Heimliches ein Lächeln nein, kein Lächeln ich sehe
es noch vor mir, doch ich kann es nicht beschreiben. Es
war unbewußt, dieses Lächeln, obwohl es sich, sobald er
etwas gesagt hatte, für einen Augenblick verstärkte. Es
stellte sich am Ende seiner Äußerungen ein, wie ein
Siegel, das den Worten aufgedrückt wurde, um den Sinn
der alltäglichsten Phrasen absolut unergründlich zu
machen. Er war ein gewöhnlicher Handelsmann, war von
Jugend auf in dieser Gegend beschäftigt worden das war
alles. Ihm wurde gehorcht, doch er weckte weder Liebe
noch Furcht ja, nicht einmal Respekt. Er weckte Un-
behagen. Das war es. Unbehagen. Kein ausgesprochenes
Mißtrauen einfach Unbehagen nichts weiter. Ihr glaubt
gar nicht, wie wirkungsvoll solch eine & eine & Gabe
sein kann. Er hatte kein organisatorisches,
unternehmerisches oder auch nur Ordnung stiftendes
Talent. Das wurde an solchen Dingen offenbar wie dem
erbärmlichen Zustand der Station.
Er besaß keine Bildung, keine Klugheit. Er war zu dieser
Stellung gelangt warum eigentlich? Vielleicht weil er nie
krank wurde & Dreimal hatte er dort draußen eine
Zeitspanne von je drei Jahren abgedient & Weil eine
sieghafte Gesundheit bei dem vorherrschenden Verfall der
Körperkräfte an sich schon eine Macht darstellt. Wenn er
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auf Heimaturlaub ging, tobte er sich in großem Stile aus
bombastisch. Jan Maat an Land nur in Äußerlichkeiten
davon unterschieden. Soviel konnte man seinen
beiläufigen Bemerkungen entnehmen. Er gab zu nichts
den Anstoß, er vermochte das Gewohnte in Gang zu halten
das war alles. Doch er war groß. Er war groß dank
diesem kleinen Umstand, daß es unmöglich war zu sagen,
was ihn wohl leiten mochte. Er gab dieses Geheimnis nie
preis.
Vielleicht steckte gar nichts in ihm. Solch ein Verdacht
konnte einen stutzig machen denn dort unten gab es ja
keine äußerlichen Hemmungen. Einmal, als verschiedene
Tropenkrankheiten nahezu alle : Agenten9 in der Station
niedergestreckt hatten, hörte man ihn sagen: : Männer, die
hier herauskommen, sollten keine Eingeweide haben.9 Er
besiegelte diese Äußerung mit jenem eigentümlichen
Lächeln, gleichsam als sei dies eine Tür, die sich in ein
Dunkel öffnete, das ihm allein zugänglich war.
Man bildete sich ein, Dinge gesehen zu haben doch
waren es Dinge mit sieben Siegeln. Da ihn bei den
Mahlzeiten das fortgesetzte Gezänk der Weißen über die
Rangordnung ärgerte, ließ er einen riesigen runden Tisch
schreinern, für den ein besonderes Haus gebaut werden
mußte. Dies war die Messe der Handelsniederlassung. Wo
er saß, war der erste Platz die übrigen waren nirgendwo.
Man hatte das Gefühl, dies sei seine unwandelbare
Überzeugung. Er war weder höflich noch unhöflich. Er
war ruhig. Er duldete, daß sein : Boy9 ein überfütterter
junger Neger von der Küste die anderen Weißen vor
seinen Augen mit aufreizender Unverschämtheit
behandelte.
Sobald er meiner ansichtig wurde, begann er zu reden.
Ich sei sehr lange unterwegs gewesen. Er habe nicht
warten können.
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Habe ohne mich aufbrechen müssen. Die Handels-
stationen am Oberlauf seien zu entlasten gewesen. Es hätte
schon so viele Verzögerungen gegeben, daß er gar nicht
mehr wisse, wer tot und wer noch am Leben sei und wie
sie zu Rande kämen und so weiter und so weiter. Er
schenkte meinen Erklärungen keinerlei Beachtung und
wiederholte, während er mit einer Stange Siegellack
spielte, zu verschiedenen Malen, die Lage sei : sehr ernst,
sehr ernst9 . Einem Gerücht zufolge sei eine sehr wichtige
Station in Gefahr, und ihr Leiter, Herr Kurtz, sei krank.
Er hoffe nur, es bewahrheite sich nicht. Herr Kurtz sei
& Ich war müde und gereizt. Zum Henker mit Kurtz,
dachte ich. Ich fiel ihm mit der Bemerkung ins Wort, ich
hätte schon an der Küste von Herrn Kurtz gehört. : Ah!
Dort unten redet man also schon von ihm9 , murmelte er
vor sich hin. Dann fing er wieder an und versicherte mir,
Herr Kurtz sei der beste Vertreter, den er habe, ein
ungewöhnlicher Mann und von der größten Bedeutung für
die Gesellschaft; darum würde ich seine Sorge wohl
verstehen. Er sei, sagte er, : sehr, sehr in Unruhe9 . Er
rutschte in der Tat mächtig auf seinem Stuhl hin und her
und rief: : Ah, Herr Kurtz!9 zerbrach die Siegellackstange
und schien zutiefst betroffen von diesem Mißgeschick. Als
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